Das Gebäude mit Sandsteinfassade reiht sich in die Gründerzeitbauten auf den Hängen Stuttgarts ein. Das in den 1950er Jahren provisorisch wiederaufgebaute Satteldach, macht Platz für eine Wohngemeinschaft als zeitgenössische Neuinterpretation im Sinne der Nachverdichtung.
Der Dachaufbau ist das Ergebnis einer Formensuche, die den historischen Kontext unter Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt und den Grenzen der heutigen Bauvorschriften auslotet, sowie die „fünfte Fassade“ für das Auge ausformuliert.
Über das Stuttgarter Tal weit sichtbar, fügt sich das mit Kupfer verkleidete Dach im Laufe der Zeit und den sich stets ändernden Farben der Patina in das Gebäudeensemble der Hangbebauung ein.
Die handwerkliche Ausführung erfolgt unter dem Aspekt der Dauerhaftigkeit und orientiert sich an traditionellem Handwerk. Eine Holzkonstruktion mit Zellulosedämmung bildet das Gerüst für die gefälzte Kupferhaut, welche Bewegungen auch in sich verändernden Klimaverhältnissen aufnimmt und in Verbindung mit dem Einbau eines BHKW für die eigene Strom- und Wärmeerzeugung für einen nachhaltigen Umgang mit den uns (noch) zur Verfügung stehenden Material- und Boden-Ressourcen sorgt.
Die Neuinterpretation des Daches mit einer zeitgenössisch modernen Formensprache sowie die nachhaltigen Kompensationsmaßnahmen zur Gebäudetechnik verleihen dem knapp 130 Jahre alten Gebäude mit Sandsteinfassade eine nachhaltige und zukunftsfähige Identität.