PRISMA- Zwischennutzung der ehem. Schwabenbräu Passage
Bauschaft
Fläche e.V.
Kooperation
Kulturamt, Liegenschaftsamt und Wirtschaftsförderung Stadt Stuttgart, u.A.
Ort
Bahnhofstr. 14-18, Stuttgart Bad Cannstatt
Auszeichnungen
Creative Spaces Region Stuttgart 2023, Wirtschaftsförderung Region Stuttgart in Kooperation mit der IBA 2027
Fotos
Luzie Marquardt, Frank Kleinbach, Valentin Leuschel, Sascha Bauer

PRISMA ist ein alternatives Spartenhaus, das die Förderung der zeitgenössischen und transmedialen Kunst und ihren Künstler:innen als ihren Auftrag sieht. PRISMA unterhält in Kooperation mit dem Liegenschaftsamt, dem Kulturamt und der Wirtschaftsförderung Stuttgart in der Schwabenbräu Passage Räumlichkeiten, um ein breitgefächertes Kulturangebot erlebbar zu machen. Aus dem architektonischen Charme der Schwabenbräu Passage wird eine offene Einladung ausgesprochen, die Freien Künste und die Kultur- und Kreativwirtschaft erfahrbar zu machen. Die Zusammenarbeit in der Passage ist das „Wagnis“ einen Ort zu kreieren, in dem es keinen Platz für Diskriminierung und Unterdrückung gibt. Bei diesem Vorhaben ist wichtig, dass alle Menschen Ausdrucksmöglichkeiten und Raum zur Entfaltung bekommen. Die Konzeptphase hat von 2021 bis Anfang 2023 stattgefunden. Mit einem vorläufigen und stets anpassbaren Vermietungs-Konzept wurde das PRISMA in der ehem. Schwabenbräu Passage am 12. Mai 2023 durch den Leiter des Kulturamtes Marc Gegenfurtner, die Akteur:innen vor Ort und dem begleitenden Architekt Sascha Bauer von STUDIO CROSS SCALE im Beisein zahlreicher Gäste aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik eröffnet.

   

Das Projekt ist mutiger Umgang mit Bestand. In einem andauernden Prozess entstehen Räume für Zwischennutzungen als Instrument der kulturellen Stadtentwicklung. Denn Bauen im Bestand folgt keinem ideologischen Transformationsprozess, sondern ist Evolution des Vorhandenen. Es folgt anderen ästhetischen Prinzipien als dem Materialfetisch um fein geplante architektonische Details. Schützenswert ist das profan Alltägliche, das Weitergebaute, das Umgebaute, das Modernisierte. Bauen im Bestand ist Aneignung und Akzeptanz des davor Dagewesenen, sowohl räumlich-materiell als auch narrativ-programmatisch. Bauen im Bestand ist ein Aushandlungsprozess ohne Diktum des Fertigen und gibt Raum für Ungeplantes. Bauen im Bestand ist Wert der Permanenz außerhalb eines ökonomischen Verwertungsinteresses, ist politisch, nicht homogen oder rational, sondern Ästhetik des Weitererzählens. Bauen im Bestand ist multiple Autorenschaft, ist Aneignung, um Gebäude für die Gemeinschaft zu bewahren und zu erneuern.